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24.11.2021

Landkreis unterstützt Gedenktag "Nein zu Gewalt an Frauen"

An den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen am 25. November soll auch in diesem Jahr erinnert werden.
Im Jahr 1999 wurde der 25. November von den Vereinten Nationen als weltweiter "Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" anerkannt. Mit dieser Aktion möchten wir Flagge zeigen und auf die Situation der Frauen in unserer Region aufmerksam machen, sagt Zdravka Buettner Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schaumburg. Die Kreisverwaltung hat daher in der Woche um den 25.11.2021 die Flagge „frei leben – ohne Gewalt“ der Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES gehisst. "Gewalt gegen Frauen kommt überall in der Gesellschaft vor", so Buettner. In Deutschland hat jede dritte Frau schon einmal Gewalt erlebt, jeder vierte Frau Formen häuslicher Gewalt.


Wir sprechen mit dieser Aktion nicht nur Frauen an, die körperliche Gewalt erleben, sondern auch subtile Formen von Gewalt, dazu zählen permanentes und grundloses Anschreien, Einschüchterungen, Bedrohungen und Herabsetzungen. Besonders schwerwiegend und am häufigsten vorkommend ist die Gewalt in den eigen vier Wänden. Gerade hier wird nicht mit einem Gewaltakt gerechnet. Oft stammen die Täter aus dem eigenen Umfeld und sind häufig Partner und Ex-Partner. Somit wird das eigene Zuhause zum gefährlichsten Ort.


Wie die polizeiliche Kriminalstatistik des Jahres 2020 gezeigt hat, ist es während der Corona-Pandemie im Landkreis Schaumburg, wie zuvor befürchtet, zu einem Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt gekommen, berichtet Janine Henke stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte. So sei die Zahl von 293 Fällen im Jahr 2019 auf 383 Fälle gestiegen . Gerade im Bereich der häuslichen Gewalt wird jedoch auch ein großes Dunkelfeld befürchtet, da viele Opfer aus Angst und Scham schweigen und somit viele Taten nicht zur Anzeige kommen. Die Corona-Pandemie hat diesen Effekt noch verstärkt. Insbesondere häusliche Isolation, oft verbunden mit Existenzsorgen, kann in vielen Haushalten zu einer Verschärfung von Konflikten geführt haben, so Henke.

Umso wichtiger ist es, das Schweigen zu brechen und immer wieder auf dieses Thema aufmerksam zu machen!

Beratung und Unterstützung finden Betroffene im Landkreis Schaumburg beispielsweise beim AWO-Frauenhaus, der BASTA, der BISS, dem Weißer Ring und bei der Opferhilfe. Darüber hinaus haben Opfer von Vergewaltigungen die Möglichkeit sich anonym beim Agaplesion ev. Klinikum Schaumburg von speziell geschulten Fachpersonal untersuchen und die Befunde als Beweise für eine spätere Anzeige sichern zu lassen. Ermöglicht wurde dieses besondere Hilfsangebot durch das Projekt "Pro-Beweis" der Medizinischen Hochschule Hannover. Neben der Opferarbeit wird sich im Landkreis auch der Täterarbeit gewidmet. Gerade bei häuslicher Gewalt ist es wichtig, dass auch der Täter, der oftmals aus dem familiären Umfeld kommt, eine Therapie erhält.
Aus Sicht der Gleichstellungsbeauftragten ist die Hilfe von Fachleuten für die Betroffenen unabdingbar. Darüber hinaus ist die gesamte Gesellschaft gefragt. Wenn Sie also das Gefühl haben, in Ihrem Umfeld oder in Ihrer Nachbarschaft Gewalt zu erkennen, zeigen Sie Zivilcourage indem Sie die betroffene Person ansprechen oder die Polizei verständigen. Gewalt ist keine Privatsache und geht uns alle etwas an!

Beratung und Unterstützung finden Betroffene im Landkreis Schaumburg bei folgenden Beratungsstellen:


Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Schaumburg e.V.
Frauenhaus
Rathauspassage 4
31655 Stadthagen
Tel.: 05721 / 32 12

BASTA
Mädchen- und Frauenberatungszentrum e. V.
Enzer Str. 22 A
31655 Stadthagen
Tel.: 05721 / 91 048

BISS Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt
Am Sonnenbrink 13
31655 Stadthagen
Tel.: 05721 / 99 51 21

Opferhilfe Bückeburg
Schulstr. 2
31675 Bückeburg
Tel.: 05722 / 29 02 64

WEISSER RING Schaumburg
Tel.: 0151 / 55 16 47 11

Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg
Tel. 110