3. Schaumburger Fachtag Pflege: Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege
Am Dienstag, 5. November, veranstaltete die Gesundheitsregion Schaumburg den 3. Schaumburger Fachtag Pflege in der Wandelhalle Bad Nenndorf. Das diesjährige Thema „Gesund gut versorgen!“ setzte den Fokus auf die Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege. Das Programm mit Fach- und Impulsvorträgen sowie einem Pflege-Update für Schaumburg wurde durch Informationsstände unterschiedlicher Akteure abgerundet. Mit 70 Teilnehmenden wurde die Veranstaltung, wie auch in den letzten Jahren, gut angenommen und zog auch Interessierte über die Grenzen des Landkreises hinaus an.
In seinen Grußworten hob Landrat Jörg Farr die Leitfragen des Fachtages hervor: Wie können wir durch Prävention und Gesundheitsförderung unsere Pflegekräfte gesund erhalten? Wie kann Gesundheit für alle Personen innerhalb einer Organisation gedacht werden? Warum rückt die psychische Gesundheit immer stärker in den Fokus?
Erste Antworten lieferte Nadine Fischbock von der Medizinischen Hochschule Hannover. Sie verdeutlichte wie Pflegekräfte, Patienten und die Einrichtungen von organisationaler, professioneller und individueller Gesundheitskompetenz profitieren und stellte verfügbare Praxisleitfäden vor. Ein sehr konkretes Beispiel für die Stärkung der Rückengesundheit in der Pflege lieferte Carolin Mühle mit der Vorstellung eines passiven Exoskeletts, welches Pflegepersonen in körperlich fordernden Alltagssituationen ergonomisch unterstützt und rückenschmerzbedingte Ausfalltage reduziere.
Markus Weise von der Stiftung Humor Hilft Heilen verdeutlichte im interaktiven Vortrag: Humor solle paradoxerweise ernst genommen werden, denn er helfe mit Belastungen umzugehen und Stress abzubauen. In praktischen Übungen erlebten die Teilnehmenden wie mehr Leichtigkeit in den Alltag gebracht werden kann und Perspektivwechsel gelingen können. In einem weiteren Impulsvortrag zeigte die Medizinpädagogin Anni Hilbert, wie wichtig auch die mentale Gesundheit im Pflegeberuf ist und warum es sich lohnt, diese individuell zu fördern.
Beim diesjährigen „Pflege-Update für Schaumburg“ ging es zunächst um das Thema Gesundheitliche Vorausplanung. Initiiert vom Hospiz- und Palliativnetzwerk Schaumburg e.V., gab Christine Holitzner-Bade einen aktuellen Zwischenstand zur Arbeit der regelmäßig tagenden Steuerungsgruppe. Die Sozialplaner des Landkreises stellten den ersten Pflegebericht für Schaumburg vor. Über die neue bundeseinheitliche Pflegefachassistenzausbildung informierte Hildegard Ahmann von der BBS Rinteln. Diese werde nach der Übergangsfrist ab Februar 2027 in Rinteln zusätzlich zur Ausbildung Pflegefachkraft angeboten.
Auf dem Markt der Möglichkeiten gab es die Möglichkeit sich an Ständen mit verschiedenen Akteuren zu vernetzen und ins Gespräch zu kommen. Dazu zählten beispielsweise Krankenkassen oder die Rentenversicherung, die im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung unterstützen können, aber auch Anbieter von Fort- und Weiterbildungen rund um das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz.
Am Ende der Veranstaltung zog Gesundheitsdezernent Klaus Heimann ein positives Fazit. Es seien viele Impulse gesetzt worden, die mit in das tägliche Arbeitsleben genommen werden könnten. Der Landkreis Schaumburg und die Koordinierungsstelle der Gesundheitsregion freue sich bereits den nächsten, vierten Schaumburger Fachtag Pflege, auszurichten.