Raumordnung, Landesplanung und Regionalplanung
Regionalplanung
Der Landkreis Schaumburg ist ein sehr attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum. Damit dies in Zukunft auch so bleibt, sind die unterschiedlichen Raumnutzungen in unserem dicht besiedelten Landkreis miteinander und untereinander in Einklang zu bringen. Die Regionalplanung des Landkreises Schaumburg nimmt dabei zum einen in der bundesdeutschen Planungshierarchie in seiner Funktion als Untere Landesplanungsbehörde eine Mittlerfunktion zwischen der Landesplanung Niedersachsens und den Planungsbehörden der Städte und Gemeinden im Landkreis ein. Zum anderen hat der Landkreis die Aufgabe, im eigenen Wirkungskreis die räumliche und strukturelle Entwicklung seines Planungsraumes als vorausschauende, fachübergreifende Planung im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) festzulegen.
Regionalentwicklung
Demographischer Wandel, ein Wettbewerb um Arbeitsplätze und Einwohner, umweltfreundliche und zukunftsweisende Mobilitätskonzepte und z. B. der Klimawandel sind Herausforderungen, denen sich der Landkreis Schaumburg stellen muss. Neben den rahmensetzenden regionalplanerischen Vorgaben des RROP haben handlungs- und umsetzungsorientierte Entwicklungsprozesse eine hohe Bedeutung für eine zukunftsorientierte Regionalentwicklung im Landkreis Schaumburg.
Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) 2003
Kernaufgabe der Regionalplanung ist die Aufstellung, Umsetzung und Fortschreibung des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP). Das rechtsverbindliche RROP des Landkreises Schaumburg 2003 enthält Festlegungen für die angestrebte räumliche und strukturelle Entwicklung des Kreisgebietes. Im RROP sind textliche Zielaussagen und Grundsätze enthalten, ergänzt um räumliche Festlegungen zur Siedlungs-, Freiraum- und Infrastrukturentwicklung.
Gemäß Niedersächsischem Gesetz über Raumordnung und Landesplanung behält das RROP 2003 aufgrund der am 28.11.2014 beschlossenen Neuaufstellung des RROP seine Gültigkeit bis zum 02.01.2025.
Das RROP 2003 für den Landkreis Schaumburg kann gegen einen Unkostenbeitrag 15,- € als gebundene Fassung (Zeichnerische Darstellung und Textband) erworben werden unter: regionalplanung.80@landkreis-schaumburg.de
Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms
Der Kreistag des Landkreises Schaumburg hat am 28.11.2014 die Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms beschlossen.
Derzeit erarbeitet die Kreisverwaltung einen Entwurf. Sobald ein Entwurf vorliegt und vom Kreistag freigegeben worden ist, wird eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt, die entsprechend bekannt gemacht wird.
Durchführung von Raumordnungsverfahren
Das Raumordnungsverfahren (ROV) ist ein Instrument zur Abstimmung raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen. Dazu gehört z. B. der Bau einer Umgehungsstraße oder die Errichtung einer Hochspannungsfreileitung. In der Regel ist der Landkreis als untere Landesplanungsbehörde für die Durchführung von Raumordnungsverfahren zuständig. Berührt das Vorhaben das Gebiet mehrerer unterer Landesplanungsbehörden kann das Land Niedersachsen die Durchführung des Raumordnungsverfahrens an sich ziehen.
Derzeit werden beim Landkreis Schaumburg keine Raumordnungsverfahren durchgeführt.
Abstimmung und Stellungnahmen zu raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen
Zu den Aufgaben der Regionalplanung gehört neben der Beratung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie sonstiger Planungsträger bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen auch die Abstimmung und Zusammenarbeit benachbarter Träger der Regionalplanung.
Ebenso werden zu Bauleitplanungen, Fachplänen und raumbedeutsamen Vorhaben Privater raumordnerische Stellungnahmen abgegeben.
Regionale Kooperationen und laufende Projekte der Regionalentwicklung
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REK Weserberglandplus - Entwicklungsprojekt Umbau statt Zuwachs
Der Landkreis Schaumburg hat sich intensiv an der erfolgreichen Durchführung des Modellprojekts "Umbau statt Zuwachs" – regional abgestimmte Siedlungsentwicklung von Kommunen im Bereich der REK Weserberglandplus (MUZ)" zwischen 2010 und 2012 beteiligt.
Auf der Grundlage einer 2017 geschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen den LEADER-Regionen "Westliches Weserbergland, Östliches Weserbergland, Schaumburger Land und der ILE-Region Mitte Niedersachsen wurde das Kooperationsprojekt "KUMZU" ("Interkommunale Zusammenarbeit zur aktiven Innentwicklung") vereinbart. Mit diesem Nachfolgeprojekt soll eine erfolgreiche Umsetzung der im Modellprojekt „Umbau statt Zuwachs“ entwickelten Handlungsansätze erfolgen. Es sollen kommunale Maßnahmen gefördert werden, die zur Erhaltung und Entwicklung attraktiver Ortskerne bzw. zur Entwicklung von außen nach innen beitragen und notwendige Umbauprozesse in Gang setzen. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum in Anbetracht des demografischen Wandels und somit zur Erhaltung der Lebensqualität geleistet werden.
http://www.rek-weserbergland-plus.de/index.php?id=157
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Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover (EWH)
Das Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover wurde im Oktober 2010 als Nachfolgeorganisation des Städtenetz EXPO-Region gegründet. Es verbindet die Städte Celle, Hameln, Hildesheim, Nienburg/Weser, Peine, Stadthagen, Walsrode und die Landkreise Celle, Hameln-Pyrmont, Heidekreis, Hildesheim, Nienburg/Weser, Peine und Schaumburg sowie die Region Hannover mit ungefähr einem Drittel der niedersächsischen Bevölkerung in freiwilliger interkommunaler Kooperation.
Die Netzwerkpartner tauschen sich in thematischen Foren aus, entwickeln gemeinsame Projekte und bündeln so aktive ihre Stärken.
Die Regionalplanung des Landkreises Schaumburg ist Mitglied im Forum Stadt- und Regionalplanung. Wichtige Projekte dieses Forums sind:
Konsensprojekt Großflächiger Einzelhandel
Im Herbst 2017 konnte zum vierten Mal das Konsensprojekt Großflächiger Einzelhandel fertiggestellt werden. Auf Basis einer Vollerhebung aller Einrichtungen des stationären Einzelhandels wurden wichtige Kennzahlen für den EWH und die Kommunen ermittelt.
EWHvernetzt
Unter dem Titel EWHvernetzt nimmt das Netzwerk EWH am Forschungsverbund „UrbanRural Solutions“ teil. „UrbanRural Solutions“ steht für das Ziel, innovative Lösungen in der Daseinsvorsorge in Kooperation von Stadt und Land zu entwickeln. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und endet im März 2019.