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22.08.2022

Gleichstellungsbeauftragte befassen sich mit dem Thema "geschlechtergerechte Stadtentwicklung und Mobilität"

Stadthagen, 22 August 2022 - Die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros Niedersachsen (lag), der auch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schaumburg, Zdravka Buettner, angehört, traf sich zu ihrer Sommertagung im PFL Kulturzentrum in Oldenburg.

Dort waren gut achtzig kommunale Gleichstellungsbeauftragte aus Niedersachsen zusammengekommen, um sich erstmalig nach zwei Jahren Onlinekonferenzen wieder persönlich auszutauschen.

Nach dem Grußwort des Oberbürgermeisters Jürgen Krogmann, überbrachte Frau Dr. Biermann, Leiterin des Referats Gleichstellung im Sozialministerium, die Grüße der Sozialministerin Daniela Behrends.

Inhaltlich stand die Konferenz unter dem Titel „Gleichstellung und Mobilität – Stadtentwicklung geschlechtergerecht voran bringen“. Referentin Juliane Krause, Bauingenieurin und Verkehrsplanerin mit einem eigenen Planungsbüro (plan&rat aus Braunschweig), stellte in ihrem Vortrag Möglichkeiten und Visionen für eine zeitgemäße Gestaltung von Mobilität vor. Krause ging in ihren Ausführungen speziell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Personengruppen wie Kinder, Frauen, Männer, ältere Menschen und Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen ein. Der Schwerpunkt ihres Vortrags lag auf der unterschiedlichen Nutzung des öffentlichen Raumes von Frauen und Männern.

„Sehr eindrücklich waren für mich die Forschungsergebnisse, die die Referentin vorstellte“, so Buettner. „Diese machen unter anderem deutlich, dass Männer überwiegend direkte Fahrtwege haben z. B. zur Arbeit hin und zurück, während Frauen mehrheitlich längere und verschlungene Fahrtwege absolvieren, um Kinder in Kita oder Schule abzusetzen, zur Arbeit zu fahren, auf dem Rückweg Einkäufe und oder weitere Aufgaben zu erledigen und möglicherweise eine zu betreuende Person ebenfalls noch mit zu versorgen.“ Gerade Frauen benötigen mehr Sicherheit im öffentlichen Raum und auch andere Mobilitätsoptionen, da sie stärker den ÖPNV oder auch das Fahrrad nutzen als Männer. Veränderungsmöglichkeiten liegen beispielsweise in neuen Lichtkonzepten im öffentlichen Raum sowie lange geschwungene Sichtachsen statt dunkler uneinsichtiger Ecken und ein Ausbau von Konzepten für den ÖPNV. An diesen und weiteren Beispielen wurde deutlich, dass Verkehrsplanung geschlechtergerecht betrachtet und umgesetzt werden muss.

Der Nachmittag der Tagung war den internen Belangen gewidmet. Hier wurde unter anderem die Onlineumfrage "Gleichstellungsarbeit und Antifeminismus" vorgestellt. Die Befragung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Demokratieprinzip konzipiert, deren Mitglied auch Buettner ist. Diese Umfrage dient dazu, zu erheben, in welcher Form und welcher Häufigkeit die niedersächsischen Gleichstellungsbeauftragten Antifeminismus in ihrer Arbeit erleben. „Meine Kolleginnen und ich sind gespannt, welche Ergebnisse wir zusammentragen werden, um daraus zu erarbeiten, wie wir gemeinsam diesem Phänomen entgegentreten können.“

Bildunterschrift: (von links): Zdravka Buettner Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Schaumburg mit ihren Kolleginnen Petra Bauer (Landkreis Nienburg/Weser) Katrin Stern (Stadt Syke) und Stephanie Wagener (Stadt Hessisch Oldendorf) vor dem Rollup der LAG

Landkreis Schaumburg
Zdravka Buettner - Gleichstellungsbeauftragte
gleichstellung@schaumburg.de
05721-7031285